Polenaustausch 2016 Slider

Eine Woche lang waren sie zu Gast in Durąg in Masuren (Polen), gingen zur Schule und verbrachten ihre Freizeit dort – und bekamen einen Eindruck davon, wie der Schulalltag in unserem Nachbarland aussieht: 20 Schülerinnen und Schüler unserer Schule besuchten im Rahmen eines Schüleraustauschs das gimnazjum w Durągu.

Die ersten drei Tage waren die 13- bis 16-Jährigen in Gastfamilien untergebracht. Klar, dass sich zwischen den deutschen und polnischen Jugendlichen schnell Freundschaften bildeten.

Die anfänglichen Sprachbarrieren waren ziemlich schnell überwunden. Dabei war die Verständigung gar nicht mal so einfach: „Es wird deutsch, englisch und mit Händen und Füßen kommuniziert“, erklärte Sandra Seidel, Deutsch- und Kunstlehrerin am Joseph-König-Gymnasium, lachend. Zusammen mit Norbert Becker, der bereits seit mehreren Jahren für den Austausch verantwortlich ist, organisierte sie in diesem Jahr die Fahrt und begleitete die deutsche Schülergruppe nach Polen. „Seit 2002 besuchen die deutschen Schülerinnen und Schüler Durąg in den geraden Jahren, im folgenden Jahr findet der Gegenbesuch polnischer Schülerinnen und Schüler statt“, sagte Becker. Unterstützung gab es von ihren polnischen Kolleginnen Jolanta Sakowicz-Ciesielska, Anna Małecka und Anna Błaszkiewicz vom gimnazjum w Durągu, die sich während des gesamten Aufenthaltes um die deutschen Gäste kümmerten.

Auf dem Programm standen vor allem gemeinsame Unternehmungen, wie Bowlen, eine Pflanzaktion von Buchen und Eichen in einer Schonung des Waldes um Ostróda, eine Fahrt mit dem Pferdewagen oder das gemütliche Beisammensitzen und Grillen am Lagerfeuer.

Die zweite Hälfte der Woche verbrachten die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler zusammen in Stutthof (Sztutowo). Hier wurden sie durch das ehemalige KZ Stutthof geführt und setzten sich in einem anschließenden Workshop mit ihren Eindrücken zu diesem Zeugnis der deutsch-polnischen Geschichte auseinander.

Von Stutthof aus ging es bei bestem Wetter mit dem Bus nach Danzig, wo unter anderem der Besuch des dortigen Europäischen Zentrums Solidarność auf dem Programm stand. Eine abendliche Wanderung an die Ostsee rundete für alle den Tag ab und hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern nasse Füße und fröhliche Gesichter.

Dass dieser Austausch für alle ein voller Erfolg war, lag nicht nur an dem schönen Wetter. Die Schülerinnen und Schüler, wie auch ihre Lehrer, waren begeistert von der viel gerühmten polnischen Gastfreundschaft.

Der Abschied am Busbahnhof fiel dann tränenreich aus, aber die Tatsache, dass der Gegenbesuch der Polen nicht allzu lange auf sich warten ließe, machte es etwas weniger schlimm. „Wir freuen uns schon auf den Besuch der Polen nächstes Jahr bei uns in Haltern“, so eine Schülerin des Gymnasiums. Einige polnische Schülerinnen und Schüler haben sich jedoch bereits für die anstehenden Sommerferien angekündigt.