studienfahrt-berlin-2016-04-slider

Mit Vorfreude auf eine Woche unterrichtsfreier Zeit und auf die Weltstadt Berlin, aber auch mit einer Reihe von Vorbehalten im Hinblick auf das angesetzte Programm machten sich die Schülerinnen und Schüler der beiden Deutsch-Leistungskurse unter der Leitung von Herrn Losch und Frau Schockenhoff am Montag, dem 26. September, morgens früh um 7:55 Uhr mit dem Zug auf den Weg nach Berlin. Hatten sie sich vermutlich ursprünglich auf einen unterhaltsamen und vergnüglichen Urlaubstrip eingestellt, mussten sie sich im Zuge der Planung und Vorbereitung der Fahrt damit vertraut machen, dass die beiden Lehrpersonen ihren Urlaub lieber ohne Begleitung ihrer Schülerinnen und Schüler verbringen und somit eine Studienreise mit umfangreichen Programm auf sie zukam.

Vorher: „Wir müssen das Beste d’raus machen.“ Nachher (derselbe Schüler): „War cool. Hat Spaß gemacht.“

Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass eine Reihe der vorgesehenen Programmpunkte durchaus auf Interesse stieß oder sogar Spaß machte und positive Eindrücke hinterlassen konnte, wie etwa die dreistündige geführte Fahrradtour, auf der zentrale Eckpfeiler der Stadt angefahren wurden (z. B. Regierungsviertel, Holocaustdenkmal, Stadtschloss, Brandenburger Tor,…) oder die Führung durch das ehemalige Gefängnis der Staatssicherheit in Berlin Hohenschönhausen. Was die Schülerinnen und Schüler dort erfuhren und sehen konnten, berührte und bewegte sie in ganz besonderem Maße.

studienfahrt-berlin-2016-02 studienfahrt-berlin-2016-08

Im Bundesrat konnten sie den Sitzungssaal besichtigen und erfuhren, welche Funktion dieses politische Gremium hat und wie es sich zusammensetzt. Die Arbeit des Bundesrates wurde durch ein Simulationsspiel zum Thema „Legalisierung von Cannabis“ erkundet.

Anschaulicher Geschichts-, Politik- und Deutschunterricht fand aber auch beim Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen, der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße und im ehemaligen Wohnhaus Bertolt Brechts und Helene Weigels statt. Eine Bustour führte an eher unbekannte und skurrile Orte in Berlin, so z. B. an das älteste erhaltene Parkhaus Deutschlands, den sogenannten Garagenpalast aus dem Jahre 1930, den Schrotkugelturm, der zur Herstellung von Schrotkugeln erbaut wurde, sowie den „Belastungskörper“, der als Test der Belastungsfähigkeit des Berliner Bodens im Zuge der Planungen für den gigantomanischen Bau der sogenannten „Halle des Volkes“, die Albert Speer erbauen wollte, dienen sollte.

Auf weniger Zuspruch stießen die musikalischen Programmpunkte, die Herr Losch und Frau Schockenhoff ausgesucht hatten. Weder Nina Hagen, die im Theater des Berliner Ensembles einen friedensbewegten Liederabend präsentierte, noch das Konzert im Kammermusiksaal in der Berliner Philharmonie konnte die Gruppe überzeugen. Nur einzelne Schülerinnen oder Schüler teilten den Genuss der beiden Lehrpersonen an diesen Veranstaltungen. Einigen gefielen immerhin die Veranstaltungsräume sehr, auch Nina Hagens Einstellung zu den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen fand Zuspruch.

Bei aller Programmfülle gab es aber durchaus auch Freizeit, die ganz unterschiedlich genutzt wurde: zum Ausruhen, für einen Besuch auf dem Fernsehturm und einen eindrucksvollen Blick über Berlin, zum Shoppen, zum Essen, zum Quatschen, zum Beisammensein in und vor dem wirklich guten und zentral in Kreuzberg gelegenen Hostel.

Am letzten Abend rundeten ein gemeinsamer Besuch in einer Pizzeria und ein Karaokeabend die gelungene Studienfahrt für alle ab.