Anders 2017 14 Slider

Anders (Marc Hofschneider) sieht die Welt mit anderen Augen (Foto: Jürgen Wolter)

„So schnell waren wir noch nie“, wunderte sich Lehrerin Sabrina Schmid nach der Aufführung des Stückes „Anders“ durch den Literaturkurs der Q1 des Joseph-König-Gymnasiums. Präzise und absolut textsicher hatten die 14 Darsteller das Stück nach dem Roman von Andreas Steinhöfel auf die Bühne gebracht.

Halterner Zeitung, 11.05.2017, von Jürgen Wolters

Vor allem Mitschüler und einige Eltern saßen im Publikum der ersten Aufführung am Mittwochabend in der Aula des Schulzentrums. Seit den Sommerferien 2016 hatten die insgesamt 38 Schüler aus zwei Literaturkursen für diesen Abend geprobt – und die Arbeit hat sich gelohnt. Sie präsentierten eine gelungene Aufführung der Story des 11-jährigen Felix, der nach einem Unfall seine Erinnerung verloren hat und plötzlich anders wirkt – und sich auch so nennt, nämlich: „Anders“.

Lob an Kulissenschieber

Dass es ein Geheimnis gibt, in das Felix/Anders verwickelt ist, erfahren die Zuschauer schnell. Welches Geheimnis das ist, wird aber erst am Schluss aufgelöst – und die auch nicht verraten. Neben den tollen Darstellern – allen voran Marc Hofschneider als Felix -, die jede Menge Text zu bewältigen hatten, gilt ein besonderes Lob den Kulissenschiebern: Nach jeder kurzen Szene setzen sie die quadratischen Holzelemente zu einem neuen Bühnenbild zusammen. 

Ihre Aufbauarbeit war fast schon eine choreographische Meisterleistung. Die Bühnenfassung des Jugendromans „Anders“ hat Anne Bader erarbeitet. Die beiden Lehrerinnen Sabrina Schmid und Eva Cosmann haben sie mit den Schülern einstudiert.

Das Stück lüftet nicht nur das Geheimnis von „Anders“, es führt die Protagonisten auch immer wieder zum Nachdenken über ihre Rolle in der Familie, in der Schule, im Leben. Das Spiel mit der Identität greift Elemente der Dramen und Romane des Schweizer Dramatikers Max Frisch auf, der ebenfalls die Thematik der Identitätsfindung ins Zentrum seiner Arbeit gestellt hatte.

Letztlich könnte der Unfall von „Anders“ für seine Eltern und Mitschüler die Chance sein, sich noch einmal neu zu entdecken, Fehler, die man einmal gemacht hat, nicht zu wiederholen. Aber nicht alle nutzen diese Chance.

Zum Schluss gab es lang anhaltenden Applaus und ein Team aus Schülern und Lehrern, das sich über seinen Erfolg freute.

Hier einige Impressionen:

(Alle Fotos von Jürgen Wolter, Halterner Zeitung)