113 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 machten sich am 27. Januar zusammen mit acht Lehrerinnen und Lehrern auf den Weg in die Nähe von Paderborn, um die dortige Gedenkstätte Wewelsburg zu besuchen. Vor Ort standen den Schülerinnen und Schülern vielfältige Angebote zur Verfügung, die es ihnen erlaubten, sich mit der NS-Vergangenheit der Wewelsburg auseinanderzusetzen.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, dass die Wewelsburg zur Versammlungsstätte hoher SS-Offiziere umgebaut wurde und für die Umbauarbeiten Zwangsarbeiter im ortsansässigen Konzentrationslager Niederhagen-Wewelsburg interniert worden waren. Anhand eines Modells wurde der Aufbau des Konzentrationslagers ausführlich erläutert und es bestand darüber hinaus die Möglichkeit, zahlreiche Original-Exponate aus dem KZ zu betrachten und Tondokumente von Überlebenden zu hören.
Des Weiteren wurde ein Film gezeigt, in dem ein Überlebender aus dem Konzentrationslager Niederhagen-Wewelsburg schilderte, auf welche Weise er ins Lager gekommen war und wie sich das Leben dort gestaltete. Dieser sehr lebendige und bewegende Bericht machte deutlich, dass sich hinter den vielen Zahlen und Statistiken der Infotafeln immer Einzelschicksale verbergen und jeder Überlebende seine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht hat.
Ein weiterer Ausstellungsraum war der Geschichte der SS gewidmet, die untrennbar mit der Geschichte der Wewelsburg verbunden ist. Dort waren zahlreiche beeindruckende Ausstellungsstücke zu sehen, die man so nur selten zu Gesicht bekommt. Die Schülerinnen und Schüler konnten dort anhand der Lebensläufe einiger SS-Mitglieder einen Blick hinter die Kulissen der Organisation werfen, die ihnen die Geschichtsbücher in dieser Art und Weise nicht erlauben.
Die ungewöhnlichsten Räumlichkeiten, die man besichtigen konnte, sind im Nordturm der Wewelsburg zu finden. Dort sollte damals eine SS-Kultstätte entstehen, die nur teilweise vollendet wurde. Mit ihrer imposanten, sakral anmutenden Architektur zieht sie den Betrachter noch heute in ihren Bann. Dort wurde den Schülerinnen und Schülern eine kurze Einführung in die Symbol- und Mythenwelt der Nationalsozialisten gegeben. Den Abschluss der Besichtigung des Nordturms bildete der Besuch der Krypta, die durch verblüffende akustische Effekte überraschte.
Insgesamt war es eine sehr interessante Exkursion, die allen Teilnehmern sicherlich lange im Gedächtnis bleiben wird und dazu einlädt, sich mit weiteren Erinnerungsorten deutscher Geschichte zu beschäftigen, damit das Vergangene nicht in Vergessenheit gerät.
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