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Der Kunst-Differenzierungskurs des vergangenen Schuljahres 2014/15 fertigte Papierkleider an und stellt sie seit gestern im Modehaus Heckmann an der Rekumer Straße aus. (RN-Foto Schrief)

Gymnasiasten „nähten“ Kleider aus Papier und stellen sie nun im Modehaus aus.

Ein Modehaus als öffentlicher Kunstraum für ei­ne junge, kreative Generation: In Wirtschaftskreisen ist das nicht neu, aber es steckt mal wieder auf beiden Seiten sehr viel Freude darin.

Halterner Zeitung, 13.11.2015, von Elisabeth Schrief

30 Gymnasiasten, die im letz­ten Schuljahr den Kunst-Differenzierungskurs belegten, stellen seit gestern acht Pa­pierkleider im Modehaus Heckmann an der Rekumer Straße aus. Als Titel wählten 25 Schülerinnen und fünf Schüler „Papier umhüllt – (un-)tragbare Papierkleider“. Es sind Kleider wie Skulptu­ren, die aus dem Kontrast von Schwarz und Weiß leben.

Drei Monate lang arbeiteten die Schüler des Joseph-Kö­nig-Gymnasiums unter Anlei­tung ihrer Kunstlehrerin Ma­ria Berkel an der Umsetzung. Ausprobieren, kleben, kleis­tern, falten, nähen – so sahen die Kunststunden aus. Die fünf Schüler taten sich nach eigenem Bekunden etwas schwer mit der filigranen Ar­beit, aber auch sie legten am Ende ein passables Ergebnis auf den Tisch: Ein schneidi­ges Oberteil für den Abend im Casino. Bewertet mit einer Zwei.

Rahmenthema des Kurses war Design, für Lucia Kwantes und die übrigen Schüle­rinnen erste Wahl. „Uns hat das Entwerfen der Kleider großen Spaß gemacht, weil wir viel Freiraum bei der Ar­beit hatten.“ Erst bastelten die Gymnasiasten einen Tor­so, darauf drapierten sie schließlich phantasievolle Kleidungsstücke. Sehenswert, aber nicht geeignet für die Zerreißprobe.

Verkauf für Arco Iris

„Ästhetisch und richtig gut gelungen“ findet Annette Heckmann die Ergebnisse. Deshalb gab sie die Bühne für die Ausstellung der Kunstwer­ke gerne frei. „Wir als Textil­betrieb freuen uns, Ideen von jungen Designern vorstellen zu können.“

Design das knistert Kombi

(RN-Fotos Schrief)

Auf ihren Vorschlag hin werden einige der Kleider ge­gen eine Spende von je 30 bis 50 Euro verkauft. Der Erlös fließt in das Schulprojekt für Arco Iris und kommt damit Straßenkindern in La Paz/Bolivien zugute. Vielleicht, so denkt Annette Heckmann, möchten auch andere Halter­ner Kaufleute das eine oder andere Kunststück in ihrem Schaufenster zeigen. Auch das ist möglich, nur verkäuf­lich sind nicht alle Kleider. Zuviel Herzblut ist in das Pro­jekt geflossen.

Das Schulprojekt

Die schulischen Gremien haben im Mai 2013 be­schlossen, als Nachfolge­projekt für „Unser Mann in Afrika“ das Kinderhilfswerk „Arco Iris“ von Pater Neuenhofer auszuwählen.

Anliegen des Projektes ist es, Straßenkindern in La Paz/Bolivien ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen. Sie erhalten Es­sen und Bildung. Schon zweimal war Pfarrer Joseph Neuenhofer in der Schule zu Gast, um über die Arbeit des Kinderhilfswerks „Arco Iris“ zu informieren.

Spenden in fünfstelliger Höhe sind bereits aus Schulprojekten „Arco Iris“ zugute gekommen.