In diesem Schuljahr wählten fünf Leistungskurse der Jahrgangsstufe Q2 des Joseph-König-Gymnasiums Berlin als Ziel für ihre Studienfahrt. Noelle Hüls, Schülerin einer der Englisch-Leistungskurse, schildert ihre Eindrücke der Fahrt:

Eine Woche vor den diesjährigen Herbstferien ging es für die Leistungskurse der Q2 auf Kursfahrt. Auch wenn die Pandemie die Planung immer noch beeinflusste, sodass die Englisch-Kurse nicht wie gewohnt nach England fuhren, war die Vorfreude auf Berlin groß.

Thematisch befassten wir, die Englisch-Leistungskurse von Stefanie Weiermann und Thorsten Bußieck, uns vor allem mit der Geschichte Deutschlands. Als Einstieg lernten wir im Mauermuseum auf welche Art und Weise die Menschen damals versuchten, aus der DDR in den Westen Deutschlands zu flüchten, indem wir einige Originalstücke aus der Zeit, wie einen Heißluftballon oder die typischen Trabbis, zu sehen bekamen.

Anschließend bekamen wir die Möglichkeit die deutsche Hauptstadt selbstständig zu erkunden, als wir uns die East Side Gallery ansahen. Auch im Tränenpalast, der den Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße thematisiert, war es uns möglich, persönliche Geschichten kennenzulernen. Dieses Mal ging es um die Reisemöglichkeiten über die Grenze, die West- und Ostberlin trennte. Das Gebäude war zum großen Teil noch genau wie damals aufgebaut, so dass sich Englischlehrer Thorsten Bußieck noch daran erinnern konnte, wie er vor fast 40 Jahren durch die gleiche Passkontrollkabine lief.

Neben Museen über die deutsche Teilung befassten wir uns im Rahmen unserer Studienfahrt auch mit der nigerianischen Kultur und griffen somit Inhalte aus dem Englischunterricht auf. Am zweiten Abend gingen wir gemeinsam im nigerianischen Soulfood-Restaurant Ebe Ano essen. Wir lernten die nigerianische Küche direkt in Berlin-Schöneberg kennen und wurden durch die offene und herzliche Atmosphäre, die dort herrschte, näher an Nigeria herangebracht. Auch die Bronze-Figuren, über dessen Rückgabe an Nigeria wir im Unterricht gesprochen hatten, schauten wir uns im Humboldt Forum an.

Der letzte Themenbereich war Pergamon – eine antike griechische Stadt in Kleinasien in der heutigen Türkei. Nach dem Besuch der Sonderausstellung des Panoramas, bei der ein großer Saal in die Szenerie dieser Stadt transformiert wurde, die man sich rundum von einem Aussichtsturm anschauen konnte, begaben wir uns ins Pergamon Museum. In dieser Ausstellung, die sich über zwei Etagen erstreckte, tauchte man sowohl mithilfe von kleinen Kunst-Ausstellungsstücken wie Teppichen oder Schmuck, als auch durch ganze Teile von antiken Gebäuden, in die Welt von Pergamon ein.

Neben vielen Museumsbesuchen, die sich häufig auch mit bedrückenden Themen beschäftigten, hatten wir auch Spaß, zum Beispiel bei dem Theaterstück „Sarah“ im Berliner Ensemble. Dabei stand Marc Oliver Schulze während der gesamten Vorstellung alleine auf der Bühne und unterhielt rund 200 Menschen.

Auch das Berlin Dungeon sahen wir von innen und lernten mehr über die Vergangenheit der deutschen Hauptstadt, indem wir eine Führung durch ein Horrorhaus mitmachten und regelmäßig mit den schaurig verleidete Schauspielern und Schauspielerinnen in Kontakt traten.

Der letzte Programmpunkt war ein Besuch im Bundestag. Wir bekamen die Möglichkeit, uns für eine Stunde lang die Reden der deutschen Politikerinnen und Politiker über Themen wie künstliche Intelligenz oder das Immissionsschutzgesetz anzuhören. Am Ende der Plenarsitzung wurde die Stimmung hitziger, was auch Thema unseres anschließenden Gesprächs mit dem Bundestagsabgeordneten Brian Nickholz war. Zuletzt genossen wir noch einen letzten Blick bei Nacht über die ganze Stadt, als wir gemeinsam in die Kuppel des Bundestags gingen.

Schließlich kehrten wir nach fünf Tagen und mit reichlich Eindrücken wieder zurück nach Haltern. Die Studienfahrt umfasste eindeutig mehr als nur schulische Inhalte und wir nutzten die Chance, so viel wie möglich über die deutsche Hauptstadt und ihre Facetten zu erfahren.