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Eindrucksvoll berichtete die 79-jährige Eva Weyl über ihre Kindheit während der nationalsozialistischen Herrschaft, insbesondere über ihre Zeit im Lager Westerbork.

Auf Vermittlung der Alexander-Lebenstein-Realschule, an der sie am Tag zuvor Gast war, berichtete Frau Eva Weyl am 2. und 3. Dezember den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 12 in zwei getrennten Vorträgen über ihre Erlebnisse zur Zeit des Nationalsozialismus.

Der Urgroßvater von Frau Weyl wurde in Haltern geboren. Ihre Eltern betrieben in Kleve ein Textilkaufhaus. Als die ersten Transparente mit Sprüchen wie „Die Juden sind unser Verderben“ vor dem Haus hängen, zieht die Familie nach Arnheim, wo Frau Eva Weyl 1935 geboren wird. 1942 muss die Familie ihr Haus verlassen und in das Durchgangslager Westerbork im Nordosten Hollands ziehen. Von dort aus wurden 107000 Juden nach Auschwitz deportiert. Nur 5000 überlebten.

Frau Weyl erzählte in ausdrucksvoller und bewegender Weise nicht nur das Schicksal ihrer Familie, sondern der Juden insgesamt. Fotos der Alliierten von der Befreiung Auschwitz waren ein eindruckvolles Zeugnis der Schrecken der damaligen Vernichtungsmaschinerie.

Frau Weyl, die bereits zugesagt hat, im nächsten Jahr wiederzukommen, versteht ihr Engagement in Schulen als Warnung gegen das Vergessen. Den Schülerinnen und Schülern vermittelte sie die Botschaft, dass diese nicht Verantwortung für die Vergangenheit tragen, wohl aber verantwortlich dafür sind, dass sich solche Verbrechen nie wieder ereignen dürfen.

Wir danken Frau Weyl für ihre Botschaft, die bei den Schülerinnen und Schülern große Betroffenheit auslöste und Anlass zum Nachdenken bot.

Lesen Sie hier, was unsere Schülerinnen und Schüler meinen.

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