Am 23. September hat der Biologie-LK unter Leitung von Dr. Markus Walz eine Exkursion zum „Blauen Klassenzimmer“ an der Stever in Haltern am See gemacht, um das Fließgewässer zu untersuchen. Es waren nach der Eröffnung die ersten Besucher, die den außerschulischen Lernort nutzten.

Das Blaue Klassenzimmer wurde am 09. September 2020 von Vertretern des Lippeverbandes und der Stadt Haltern am See eröffnet. Es ist mit 220 m2 eines der größten seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Bei der Planung waren Halterner Bürgerinnen und Bürger beteiligt und auch Ideen von zahlreichen Kindern und Jugendlichen wurden berücksichtigt.

Ziel der Freilanduntersuchung war es, die Gewässergüte der Stever zu ermitteln. Hierzu gab es drei Stationen, an denen in Kleingruppen gearbeitet wurde. An der Station „Ökomorphologie“ wurden das Bachprofil, die Fließgeschwindigkeit und die Substratverhältnisse des Gewässergrunds untersucht. Größter Schwierigkeitsgrad: Lehrer Markus Walz hatte eine 9 m lange Angel mitgebracht und mit dieser sollte eine möglichst vollständige Tiefenbestimmung über die Stever hinweg erfolgen. Bei der „biologischen Gewässergütebestimmung“ haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Tiere aus dem Bach gekeschert und diese anschließend bestimmt. Ziel war es, den sogenannten Saprobienindex zu ermitteln und damit die Gewässergüte zu bestimmen. Hierbei kann man anhand von bestimmten Zeigerorganismen auf die Belastung des Gewässers mit organischen Verbindungen schließen. So fingen die jungen Biologen Libellen- und Eintagsfliegenlarven, Wasserläufer, Rückenschwimmer, verschiedene Muscheln und Schnecken, aber auch einen Flusskrebs, Frösche und Fische. Alle Organismen wurden natürlich schonend behandelt und anschließend ebenso zurückgesetzt.

Bei der „physikalisch-chemischen Wasseranalyse“ wurde eine sensorische Beschreibung des Bachwassers durchgeführt (Farbe, Geruch etc.). Weiterhin wurden der pH-Wert, die Temperatur und schließlich die Phosphat-, Nitrit- und Nitratkonzentrationen des Wassers bestimmt. Im abschließenden Plenum auf den Sandsteinbänken wurden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen vorgestellt und zu einer Gesamtbewertung zusammengeführt. Anhand der verschiedenen Untersuchungen konnten die Nachwuchsbiologen schließlich feststellen, dass die Gewässergüte der Stever die Note „gut“ erhält.

Ebenso gut fiel die Bewertung des „Blauen Klassenzimmers“ aus. Dr. Markus Walz und seine Schüler waren sich einig: wenn dieses noch mit Tischen, Keschern usw. ausgestattet wird, ist es ein empfehlenswerter außerschulischer Lernort, der sicherlich noch viele Schülerinnen und Schüler für die Biologie und die Natur begeistern wird.