Es vergeht mittlerweile kaum noch ein Tag, an dem man nicht etwas über Umweltprobleme liest. Nicht nur, aber doch verstärkt durch die Fridays for future Bewegung rückt das Thema stärker in die Lebenswirklichkeit. Wer dieses Jahr mit dem Auto in den Urlaub gefahren ist, konnte wieder eine Veränderung bemerken. Während früher viele Insekten an der Windschutzscheibe klebten, was sicherlich unschön war und beim Gebrauch des Scheibenwischers hässliche Streifen ergab, blieben in den letzten Jahren die Scheiben meist sauber. Eigentlich doch gut, oder? Natürlich nicht, denn jeder weiß es, die Insekten sind sehr wichtig: nicht nur als Nahrung für viele andere Organismen, sondern auch für die Bestäubung.

Um etwas für die Insekten und hier besonders die Wildbienen zu tun, hat der Differenzierungskurs Biologie-Chemie der Jahrgangsstufe 8 zusammen mit Biologielehrer Dr. Markus Walz ein Insektenhotel gebaut. Wer es noch nicht gesehen hat:  es steht auf einem Wiesenstück rechts von der Gedenktafel.

Es ist ein recht großes Insektenhotel geworden, damit möglichst viele verschiedene Insekten beobachtet werden können und auch viel Hand angelegt werden kann. Zunächst wurden Informationen über geeignete Standorte, Bauweisen und natürlich die richtige Ausstattung gesammelt. Nach der digitalen Recherche konnten die Schülerinnen und Schüler vielfältige praktische Erfahrungen sammeln. Vier Pfosten wurden mit Einschlaghülsen und Beton im Boden verankert. Rück- und Seitenwände wurden mit Bretten verschlossen und Vierkanthölzer angeschraubt, die die Böden tragen.

Für die Innenausstattung des Hotels wurde Schilfhalme geschnitten und gebündelt, Löcher unterschiedlichen Durchmessers in Holzbalken gebohrt und verschiedene Lehm-Sand-Mischungen gemischt und in Rohrstücke verfüllt. Auch in Steine wurden Löcher gebohrt, um bevorzugte Orte der Eiablage herauszufinden. Man sah den Klassenräumen nach dem Unterricht richtig an, dass etwas getan wurde.

Die fast 3 Quadratmeter große Fläche zu füllen gelang aber im Wesentlichen durch großzügige Spenden der Schreinereien Döbber und Loos aus Haltern, sowie Rolfs aus Lavesum. Das Problem, so berichtet Dr. Walz, war, genügend dicke Holzbalken zu bekommen, die zudem aus Hartholz sein mussten. 10 cm und mehr sind extrem selten zu finden. Glücklicherweise hatten alle angefragten Schreinereien noch Holz, das uns gerne für das Umweltprojekt zur Verfügung gestellt wurde.

Zum Ende des Schuljahres wurden die letzten Flächen gefüllt und das Hotel damit offiziell eingeweiht. Ein Besucheransturm ist in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten, aber für das kommende Frühjahr ist dann alles vorbereitet. Wenn die Stadt Haltern ihr „Ok“ gibt, soll noch die Wiese um das Insektenhotel Bienen-freundlicher gestaltet werden.