Im 6. Schuljahr hat man endlich Geschichtsunterricht. Und im 2. Halbjahr beschäftigt man sich mit dem Römischen Reich. Was liegt da näher, als sich vor Ort über die Lebensweise und Fertigkeiten der Römer zu informieren. Für die Halterner Schülerschaft ist das ein Klacks. Am 23. März und am 24. Mai besuchten die 6. Klassen in diesem Zusammenhang das Römermuseum.

Schon der Blick auf die drei Legionen aus Playmobil und auf das Modell des Lagers führten eindrücklich vor Augen, dass hier ca. 20 Jahre lang 5.000 Männer zusammen lebten, die nicht immer kämpften, sondern ihr Alltagsleben bewältigen mussten. Und dafür braucht man Zelte, Häuser, einen Zaun, aber auch Kleidung, Geschirr, Werkzeuge und natürlich auch Waffen. All das mussten die Legionäre fern von Rom hier selbst herstellen. Deshalb waren die meisten nicht nur Soldaten, sondern auch Handwerker, die einander zuarbeiten mussten, um es hier, im kühlen Feindesland, erträglich und ein wenig gemütlich zu haben.

Die Schülerinnen und Schüler einiger Klassen erkundeten in Kleingruppen je ein Handwerk, wozu auch die Medizin zählte. Dabei arbeiteten sie an Stationen im Museum und präsentierten ihren Mitschülerinnen und -schülern anschließend Funde, Werkzeuge und fertige Produkte an den jeweiligen Orten ihres Handwerks. Besonders interessant war bestimmt zu erfahren, dass die Römer zu acht Männern in Lederzelten aus Unmengen von Ziegenledern lebten – Wo kamen all die Ziegen her, und all die Bäume für die Umzäunung? –, dass sie Öllampen wie wir Taschenlampen benutzten, ihr Tongeschirr verzierten, viel Wert auf Hygiene legten und viele Werkzeuge schon kannten, die wir heute auch noch benutzen. Besonders die eigenverantwortliche Arbeit in den Kleingruppen gefiel den Kindern sehr.

Eine Klasse besuchte zuerst die Römerbaustelle Aliso. Das Erkunden des Westtores, der Holz-Erde-Mauer und des 2022 fertig gestellten Wachhauses boten einen guten Eindruck der imposanten Bauweise der Römer. Im Vergleich mit dem Modell im Museum wurde die Dimension des Lagers noch deutlicher. Nach dem Entdecken des Außengeländes wurde bei der Führung durch das Museum das Leben der Legionäre in den Blick genommen. Dabei konnten Rekonstruktionen der Ausstattung mit den originalen Funden verglichen werden. Zum Abschluss durften die Kinder dann noch beim Mehlmahlen aktiv werden.