Am 11. April besuchten die Klassen 5a und 5d die Dülmener Wildpferde im Merfelder Bruch. Europaweit ist dies der einzige Standort, an dem Wildpferde weitgehend unbeeinflusst vom Menschen leben.

Unter Begleitung ihrer Lehrer Miriam Krieger, Verena Roland, Sebastian Straub und Kilian Wagener wurde die Gruppe von der Forstoberinspektorin Friederike Rövenkamp empfangen. Auf Grund der privaten Führung war es möglich, die Absperrungen, die Besucher und Wildpferde trennen, zu umgehen. Den Schülerinnen und Schülern bot sich somit die Möglichkeit, die Wildpferde aus nächster Nähe zu beobachten. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen konnte den spannenden Geschichten der Försterin gefolgt werden und Wissenswertes über den Lebensraum, sowie das Verhalten in Erfahrung gebracht werden.

Die Fünftklässler erfuhren beispielsweise, dass die Herde rund 400 Pferde zählt und in weiten Teilen sich selbst überlassen ist, auch bei Krankheiten oder der Nahrungssuche, denn es gibt hier weder einen Tierarzt noch Fütterungen (von winterlichen Fütterungen, um den Wald vor Fressschäden zu schützen, einmal abgesehen). Dass die Tiere dennoch überleben, ist dem Sozialverhalten der Pferde zu verdanken. Die Herde ist in Kleingruppen untergliedert, in denen es jeweils ein „Lehrerpferd“ gibt, welches sein Wissen über heilende Kräuter, Fellpflege und Gehwege vor- und weitergibt. Diese Rolle übernimmt immer eine Stute, da es lediglich einen einzigen Hengst unter den Wildpferden gibt. Dieser schützt die Herde vor etwaigen Gefahren und ist zugleich der Erzeuger der rund 80 Fohlen, die jährlich geboren werden.

Einmal im Jahr, am letzten Wochenende im Mai, findet in Dülmen der traditionelle Wildpferdefang statt, bei dem die jungen Hengste aus dem Vorjahr in die Arena getrieben werden. Diese permanente Trennung der Hengste von der Herde ist notwendig, um zukünftigen Revierkämpfen vorzubeugen, bei denen der Unterlegene nicht genügend Ausweichfläche auf dem rund 400 ha großen Areal hätte.

Nach dem spannenden Vortrag der Försterin und einer anschließenden Fragerunde im Wildgehege bot sich den Schülerinnen und Schülern noch ausreichend Zeit, am Rande der Wildpferde zu picknicken und Gruppenspiele zu spielen.