Zielsetzung und Organisationsform

Die Klassen 5 und 6 bilden eine pädagogische Einheit. In dieser Zeit sollen die Schülerinnen und Schüler an die Arbeitsweisen des Gymnasiums herangeführt und die Entscheidung, welche Schulform für das einzelne Kind am geeignetsten ist, gesichert werden. Eine Versetzungsentscheidung wird deshalb am Ende der 5. Klasse nicht getroffen. In drei Erprobungsstufenkonferenzen pro Jahr beraten die Lehrerinnen und Lehrer über die Entwicklung der Kinder, um diese gezielt zu fördern.

In der Jahrgangsstufe 5 wird jeweils eine englisch-deutsch bilinguale Klasse eingerichtet, für die die Eltern sich bei der Anmeldung entscheiden können. In der Regel werden alle Klassen mit Ausnahme des bilingualen Zweigs so gebildet, dass die Kinder, die aus der gleichen Grundschulklasse kommen, zusammenbleiben. Wünsche, die bei der Anmeldung geäußert werden können, werden nach Möglichkeit berücksichtigt.

Eine weitere Entscheidung ist von den Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit ihren Eltern beim Übergang in die 6. Klasse zu treffen, wenn im Wahlpflichtbereich I die zweite Fremdsprache (Latein oder Französisch) gewählt wird.

Sanfter Übergang und soziales Lernen

Um den Kindern zu zeigen, dass die Lehrerinnen und Lehrer sowie die älteren Mitschülerinnen und Mitschüler sich auf sie freuen, werden die neu gebildeten Klassen zwei Tage vor den Sommerferien in einer Willkommensshow in der Aula begrüßt. Anschließend lernen die Kinder in ihrem künftigen Klassenraum ihre Klassenlehrerin bzw. ihren Klassenlehrer und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler kennen. Nach den Ferien beginnt das Schuljahr zunächst mit einer viertägigen Einführungsphase, in der die Kinder ausschließlich von ihrer Klassenlehrerin bzw. ihrem Klassenlehrer betreut werden. Diese Zeit dient dazu, sich kennenzulernen und sich zu orientieren. Es wird u. a. gemeinsam der Klassenraum gestaltet, eine Schulrallye durchgeführt und es findet der erste Wandertag statt. Der planmäßige Unterricht, der nach dieser viertägigen Einführungsphase einsetzt, findet in der 5. Klasse ausschließlich am Vormittag statt. Erst in der 6. Klasse haben die Kinder erstmals an einem Nachmittag in der Woche Unterricht.

Damit die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer auch nach Ende der Einführungsphase genügend Zeit haben, sich um die Belange der einzelnen Kinder zu kümmern sowie sich mit den gruppendynamischen Prozessen zu befassen und diese positiv zu beeinflussen, ohne dass dies auf Kosten des fachlichen Lernens geht, werden sie in der Jahrgangsstufe 5 mit einer zusätzlichen Stunde pro Woche in ihrer Klasse eingesetzt. Darüber hinaus werden den Klassen Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 10 als Klassenpaten zugeordnet, die als Ansprechpartner in Fällen, in den die Kinder sich nicht so gern an den Lehrer wenden, zur Verfügung stehen. Außerdem organisieren  die Paten gemeinsame Aktionen wie z. B. Klassenpartys oder eine Stadtrallye, um durch das gemeinsame Handeln die Klasse stärker zusammenwachsen zu lassen. Eine weitere Ansprechpartnerin sowohl für  Schülerinnen und Schüler als auch für die Eltern ist unsere Schulsozialarbeiterin Frau Ricken. Dem Ziel der sozialen Integration dient es auch, dass die fünften Klassen für zwei ganze Tage bei St. Gilwell auf dem Annaberg unter Anleitung in dieser Hinsicht besonders qualifizierter Sozialpädagogen an einem Projekt teilnehmen, bei dem kooperatives Verhalten und Wege, mögliche Konflikte friedfertig zu lösen, eingeübt werden. Weitere gemeinsame Aktionen, die das Wir-Gefühl in den Klassen stärken, sind u. a. die Teilnahme an dem Projekt „Wissen und Bewegung“ im Grugapark Essen, gemeinsame Theaterbesuche und die dreitägige Klassenfahrt ins Sauerland zu Beginn der sechsten Klasse.

Das Lernen lernen

Um den Schülerinnen und Schülern den Übergang zum Gymnasium zu erleichtern und sie zum selbstständigen Arbeiten anzuleiten, wird im ersten Halbjahr der Klasse 5 eine Stunde pro Woche das Fach „ALF“ (Allgemeine Arbeits- und Lernformen) unterrichtet. Dort lernen die Schülerinnen und Schüler u. a., wie Hefte und Ordner zu führen sind, wie man effektiv Vokabeln lernt, wie man seinen häuslichen Arbeitsplatz einrichten sollte und wie man Konzentration und Entspannung durch geeignete Übungen fördern kann.

Außerdem finden in den Klassen 5 und 6 jeweils fünf Methodentage statt. In der Regel fünf Stunden lang werden hier Themen wie Hausaufgaben, Vorbereitung von Klassenarbeiten, Mind-Mapping, Lesetechniken, Markieren / Strukturieren oder Arbeit mit Nachschlagewerken behandelt.

Fördermaßnahmen

Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten in Mathematik, Englisch oder Schwächen in der Rechtschreibung haben, werden ab dem 2. Halbjahr der Jahrgangsstufe 5 durch zusätzlichen Förderunterricht, der von Fachlehrerinnen und Fachlehrern unserer Schule erteilt wird, unterstützt. Gleiches gilt für die zweite Fremdsprache ab dem 2. Halbjahr der Jahrgangsstufe 6.

Hohes Leistungsniveau

Alle diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass der weit überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler am Joseph-König-Gymnasium erfolgreich ist. So erreichen unsere Schülerinnen und Schüler einerseits ein überdurchschnittlich hohes Leistungsniveau im Vergleich zum Landesdurchschnitt, andererseits verlassen nicht nur sehr wenige Kinder am Ende der Erprobungsstufe unsere Schule, sondern auch die Zahl der Wiederholer ist insgesamt in allen Jahrgangsstufen extrem niedrig (z. Zt. 1,2 %).

Sicher zur Schule

Da viele Kinder mit dem Übergang auf das Gymnasium erstmals zu Fahrschülern werden, besuchen unsere 5. Klassen zu Beginn des Schuljahres jeweils an einem Vormittag die „Busschule“ der Vestischen Straßenbahnen in Herten. Sie werden dort nicht nur über das richtige Verhalten an der Bushaltestelle und im Bus informiert, sondern es wird ihnen auch mithilfe eines Dummys demonstriert, welche Folgen unvorsichtiges Verhalten haben kann.

Der Verkehrssicherheit der Kinder dienen darüber hinaus die regelmäßigen Besuche der Verkehrspolizei in unserer Schule. Dabei werden den Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen zu Beginn der dunklen Jahreszeit im Rahmen der Kampagne „Sicherheit durch Sehen und Sichtbarkeit“ Hinweise gegeben, wie sie durch die Wahl einer geeigneten Kleidung und eine optimierte Ausrüstung ihrer Fahrräder besser sichtbar werden und somit auch ihre Sicherheit im Straßenverkehr vergrößern. Zu einem weiteren Termin kommt die Polizei in unsere Schule, um die Fahrräder der Kinder auf ihre Verkehrstauglichkeit hin zu überprüfen.

Mit eindrucksvollen Bildern und Filmen wird den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 und 6 seitens der Polizei auch die Notwendigkeit des Tragens von Fahrradhelmen vermittelt. Der Förderverein unserer Schule hat sich ebenfalls dieses wichtige Anliegen zu eigen gemacht und unterstützt mit monatlich 50 € die Aktion „Fahrradhelmträger-Klasse des Monats“. An zuvor nicht festgelegten Tagen wird in jedem Monat prozentual (nach Abzug der Bus- und Zugfahrer) ermittelt, in welcher Klasse der Anteil an Helmträgern am höchsten ist. Diese Klasse bekommt jeweils 50 € als Zuschuss für die Klassenkasse.

Übermittagsbetreuung / Mensa

Der Caritasverband Haltern bietet an unserem Gymnasium eine Übermittagsbetreuung an. Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, nach Anmeldung an diesem Betreuungsangebot von Montag bis Freitag jeweils bis 16.30 Uhr teilzunehmen. Daneben besteht für alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, in der neu errichteten Mensa ein Mittagessen einzunehmen. Dies ist an allen Schultagen möglich, nicht nur an Tagen mit Nachmittagsunterricht.

Informationsangebote für Eltern und Kinder

Um den Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen  und ihren Eltern die eine Gelegenheit zu bieten, das Joseph-König-Gymnasium näher kennenzulernen, laden wir sie in jedem Jahr zu zwei Veranstaltungen ein. An die Eltern richtet sich die Veranstaltung „Joseph König kompakt – Unser Gymnasium stellt sich vor“. In dieser Veranstaltung werden Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler, unsere Sozialarbeiterin und ein Vertreter des Caritasverbandes in einer gemeinsamen Präsentation über die Struktur und die Angebote unserer Schule sowie über mögliche Schullaufbahnen und Abschlüsse an unserem Gymnasium aus erster Hand informieren.

Zum „Tag der offenen Tür“ laden wir die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern ein. Es besteht dann die Möglichkeit, Unterrichtsstunden in den 5. und 6. Klassen zu besuchen. Außerdem stehen Unterricht zum Mitmachen, Präsentationen und Führungen auf dem Programm. Auch individuelle Beratungen werden angeboten.

Unsere Erprobungsstufenkoordinatorin Sabine Schockenhoff ist selbstverständlich auch zu anderen Zeiten gerne bereit, die Eltern zu beraten. Termine hierfür vermittelt das Sekretariat.

Ansprechpartnerin: Sabine Schockenhoff